23 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum kehren Sacred Reich lautstark mit einem überragenden neuen Werk zurück. Auf Awakening demonstrieren sie scheinbar mühelos, dass sie nach wie vor eine Metal-Instanz sind. Die Scheibe bietet alles, was Fans von der Truppe aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona erwarten durften, und ist eine zeitlose Sammlung energetischer Thrash-Songs, erdrückender Grooves, Killer-Solos und gesellschaftskritischer Texte, die von einem tiefen Verständnis dessen zeugen, was momentan auf der Welt geschieht. “Als wir mit der Arbeit daran anfingen, wussten wir ungefähr, was wir wollten – schnelle, harte Stücke für Freunde der alten Schule, die uns so lange die Treue gehalten und bis hierhin gebracht haben”, erklärt Bassist und Sänger Phil Rind. “Alles sollte auf natürliche Weise geschehen, nichts sollte erzwungen werden, und wir sind stolz auf alle Songs. Es ist ohne weiteres das beste Album, das wir je gemacht haben.”
Sacred Reich wurden 1985 gegründet und waren ein wesentlicher Bestandteil der Thrash-Szene der 80er und 90er. Sie veröffentlichten vier Alben, ehe sie sich 2000 auflösten. Sechs Jahre später fanden sie wieder zusammen, allerdings nur für Konzerte, und veröffentlichten 2012 die DVD Live At Wacken. Erst 2018 begann die Arbeit an neuem Material.
Die Band fühlte sich immer zu mehrdeutigen Titeln hingezogen, und in dieser Tradition steht auch Awakening. Er bezieht sich nicht nur auf die Tatsache, dass sie nach mehr als zwei Jahrzehnten “wiedererwacht” ist, sondern lässt sich auch auf die Themen der Songtexte münzen. “Für mich bringt er das Wichtigste auf den Punkt, was wir alle leisten können – einfach mehr achtgeben, aufgeweckter sein.” In den Texten schwingt eine Menge Aggression mit, aber eben auch eine positive Einstellung und Hoffnung. “Angst, Wut und Streit grassieren überall, aber im Augenblick geschehen auch Tag für Tag viele wunderbare, unglaubliche Dinge direkt vor unserer Nase. Wenn wir also bewusst optimistisch bleiben uns auf die Lichtblicke konzentrieren und begreifen, dass alles Schlechte genauso wie das Gute früher oder später vergeht, lässt sich alles leichter ertragen und im Einklang miteinander leben.”